In einem Museum muss nicht immer das Wissen im Vordergrund stehen. Die Umgebung mit den jahrhundertealten Objekten kann vielmehr auch Inspiration sein. Allzu häufig laufen wir schnell von einem Exponat zum anderen und nehmen das einzelne Objekt kaum noch wahr. Umso spannender ist es, sich einmal ganz anders und aufmerksam den Dingen zu nähern, die aus der römischen Zeit bis heute überdauert haben.
Ein kleines Experiment in diesem Sinne die Veranstaltungen zum „Slow Art Day“ am 13. April mit Ursula Rubenbauer. Hier wurden die Museumsobjekte einmal ganz anders betrachtet und im Rahmen einer Achtsamkeitsübung im Museum die Menschen und Ideen hinter den Ausstellungsstücken unter die Lupe genommen.
Das „Slow Looking“ ist eine Form der entschleunigten, achtsamen Kunstbetrachtung, die in der englischsprachigen Welt immer beliebter wird. Am jährlichen Slow Art Day halten Menschen in Museen und Galerien auf der ganzen Welt inne und schauen. Lange. Langsam. Aufmerksam. Und erleben dabei auf ganz neue Weise den Reichtum, den ein Kunstwerk und das Betrachten von Kunst bieten können.
Die Idee zur Teilnahme an diesem weltweiten Aktionstag kam von Yogalehrerin Ursula Rubenbauer. Sie baut mit diesem Angebot eine Brücke: Zwischen dem Yoga mit seiner Fülle an Übungen für seelisch-geistige Entwicklung und einem außergewöhnlichen Kulturerlebnis.
Beim Angebot am 13. April wurde zunächst die Konzentration und innere Ruhe geübt. Dann betrachteten die Teilnehmenden ein ausgewähltes Exponat in der Ausstellung objektiv und lassen es frei auf sich wirken. Im Anschluss tauscht sich die Gruppe über die Eindrücke aus.
Das gemeinsame Erlebnis verband die Menschen miteinander: Die Betrachter untereinander und mit den Schöpfern des Betrachtungsobjekts – auch wenn sie durch Jahrtausende zwischen der Römerzeit und der Gegenwart voneinander getrennt sind.
Auf diese Weise konnten die Teilnehmenden ein solches kunstvolles Objekt mit neuen Augen wahrnehmen, auch wenn sie – etwa als Rheinzaberner oder Vereinsmitglied – die Ausstellung und die lokale römische Geschichte schon sehr gut kennen.