Im Osterferienprogramm des Terra-Sigillata-Museums gab es Einiges zu erleben! Den Anfang machte der Workshop „Henne und Hahn“ mit dem Modellieren von Tonfiguren nach römischem Vorbild am 14. April.
Kennt ihr die Tonfiguren, die bei uns im Museum in der Vitrine mit den Spielen ausgestellt sind? Manchmal nimmt man sie gar nicht so richtig war. Es sind richtig toll modellierte Figuren von Henne und Hahn, die aus weißem Ton gearbeitet sind. Schaut beim nächsten Besuch im Museum mal genauer hin!
Solche Figuren wurden früher als Spielzeuge verwendet. Man kann sich total gut vorstellen, wie das Federvieh von Kinderhänden gesteuert gackernd durch den Sand hopst! Manche der Tierre haben sogar ein Kügelchen im hohlen Bauch und klappern wie kleine Rasseln.
Der weiße Ton verrät uns, dass die Figuren nicht in Rheinzabern hergestellt wurden, sondern in Mittelfrankreich. Sie gehören zu den „Mittelgallischen Terrakotten“. Die Profi-Töpfer haben die Figuren damals in zweiteiligen Formen hergestellt – ein Teil für die linke Hälfte vom Schnabel bis zu den Schwanzfedern, der andere Teil für die rechte Hälfte vom Schnabel bis zu den Schwanzfedern. Solche Profi-Formen haben wir in Rheinzabern leider nicht, aber wir haben eine Idee, wie man die Figuren nachtöpfern kann.
Dafür haben wir uns extra Ton besorgt, der sich gut modellieren lässt – und der sich im anschließenden Grubenbrand auch gut brennen lässt. Der Ton ist dafür schamottiert, das heißt, er enthält kleine Teile von bereits gebranntem Ton. Das macht ihn widerstandsfähiger. Denn das Besondere an der Aktion: Nach dem Trocknen kommen die Figuren alle zusammen in eine große Grube, in der ein Feuer angezündet wird. So können die Kinder beim Brand „live“ mit dabei sein!

In zwei fast ausgebuchten Veranstaltungen haben wir uns zunächst die Orginale im Museum angesehen. Fast 20 Kids waren mit von der Partie! Dann galt es, die Figuren so gut wie möglich nachzubauen.
Es wurde also erstmal geknetet und geformt, gestrichen und verbunden. Denn alle Teile müssen richtig gut zusammenhalten, bevor sie ins Feuer kommen!



Herausgekommen sind die wohl schönsten Hühner, Hähne, Pfauen und Pferde der Südpfalz. Und auch ein paar Super-Hasen, Osternester und Ostereier haben sich darunter geschlichen.



Jetzt muss alles erstmal gut trocknen. Und dann? Ab in die Brenn-Grube!